Dauerausstellung Städtisches Museum Schloss Salder: Zwischen Reformation und Republik
Man kann u.a. auf Wandermusikanten aus Salzgitter treffen, die im 19. Jahrhundert auf allen Kontinenten zur Erbauung ihrer Zuhörer musizierten und zum Tanz aufspielten. Die Originalinstrumente sowie Dokumente, wie Reisepässe, veranschaulichen das Leben dieser Musiker. Das Handwerk in Salzgitter, beispielhaft dargestellt am Tischler-, Töpfer- und Zinngießerhandwerk, erfuhr zu Beginn des 19. Jahrhunderts eine tiefgreifende Veränderung. Während des Königsreichs Westphalen (1807-1813) wurde die Vorherrschaft der Zünfte abgeschafft. Mit der damit verbundenen Gewerbe- und Handelsfreiheit hatten Handwerker erstmals die Möglichkeit, auch ohne Zustimmung der Zünfte, ihren Beruf auszuüben.
Der Besucher der Ausstellung lernt aber auch den Tagelöhner Heinrich Friedrichs und den aus Salzgitter stammenden Abgeordneten der Deutschen Nationalversammlung, Heinrich Julius Ahrens, kennen. Beide kämpften Mitte des 19. Jahrhunderts für eine bessere, demokratische Welt. Die festliche Tafel, die aus dem Haus eines wohlhabenden Landwirtes stammt, dokumentiert sehr anschaulich den Wandel der Essgewohnheiten in der ländlichen Bevölkerung. An Feier- und Festtagen wollte man ebenso gut und abwechslungsreich speisen, wie die Bürger in der Stadt.